Der Aufsteiger TGS Seligenstadt hat ein Ziel: Die Basketballerinnen aus der Einhardstadt wollen weiter wachsen. Am Sonntag (22. September) wartet in Bad Homburg der Härtetest.
Seligenstadt – Mit Hürden kennen sie sich aus bei der TGS Seligenstadt. Manche sind nicht zu überwinden, andere lassen sich meistern. Da genügt ein Blick in die jüngere Vergangenheit: 2022 war es, als sich die Basketballerinnen sportlich für die Landesliga qualifizierten, aber auf ihr Startrecht verzichteten. „Der Kader wäre damals wegen der vielen Abgänge zu klein gewesen, um eine Saison mit 22 Spielen zu bestreiten“, erinnert sich TGS-Trainer Jonas Stöhr.
Zwei Jahre, einen Bezirksmeistertitel und viel Aufbauarbeit später stellt sich die Lage ganz anders dar. Die Landesliga Süd bestreitet am Wochenende den zweiten Spieltag – mittendrin die TGS Seligenstadt. Besser gesagt: vorneweg. Denn durch den 60:38-Kantersieg am ersten Spieltag gegen Eintracht Frankfurt II grüßt das Team von der Spitze. So kommt es – wenn auch ohne große Aussagekraft – zumindest tabellarisch am Sonntag (13.15 Uhr) zum Topspiel des Ersten beim Verfolger Bad Homburg III. „Das wird natürlich eine Herausforderung, ein erster echter Härtetest“, betont Stöhr mit Blick auf das Duell mit der Drittvertretung des Zweitligisten, die ihr Auftaktspiel mit 49:38 beim BC Neu-Isenburg gewann.
Grundsätzlich sei die Landesliga vom Niveau der Mannschaften aber auch einzelner Spielerinnen eine „ganz andere Hausnummer“. Aber genau darin sieht Stöhr, der seit 2021 die Mannschaft trainiert und seit 20 Jahren in der Basketball-Abteilung aktiv ist, den Reiz. Sein Credo: „Wir wollen uns immer mit den Besten messen, um weiter zu wachsen.“
Und das mit einem guten Mix aus erfahrenen Spielerinnen, die länger für die TGS auflaufen und einigen Talenten, die auch für die Jugendteams spielberechtigt sind. Der Kader umfasst insgesamt 15 Spielerinnen, aus Sicht von Stöhr „eine gute Grundlage für eine lange und hoffentlich erfolgreiche Saison“.
Mittelfeldplatz wäre großer Erfolg
Dabei zählt für die TGS das, was für die meisten Aufsteiger gilt: in der neuen Klasse richtig ankommen, mit dem Abstieg nichts zu tun haben. „Ein Platz im Mittelfeld wäre ein großartiges Ergebnis für uns“, meint der 33-jährige Coach, der freilich weiß, dass sich sein Team dafür mächtig strecken muss. So hat Stöhr trotz des gelungenen Saisonstarts einige Ansatzpunkte für die Trainingseinheiten gefunden. Gerade in der ersten Hälfte vermisste er gegen Frankfurt die Entschlossenheit und Durchschlagskraft im Angriff und nahm auch den einen oder anderen Leichtsinnsfehler zur Kenntnis. „Aber das ist in der neuen Zusammenstellung normal.“ Zufrieden zeigte sich Stöhr dann mit der konzentrierten und deutlich energischen Spielweise in der zweiten Hälfte. Isabell Pappert (16 Punkte), Laura Thomas und Melissa Diemer (beide 12) ragten heraus. „Man merkt den Spielerinnen an, dass alle hochmotiviert sind.“
Dass sie zudem über den nötigen Charakter verfügt, bewies die Mannschaft in der Meistersaison, als sie sich trotz Verletzungen und Ausfällen im entscheidenden Aufstiegsspiel gegen die FTG Frankfurt durchsetzte und die Rückkehr in die Landesliga feierte. Und das sechs Jahre, nachdem sich das alte Team aufgelöst hatte, das in jener Spielklasse über Jahre hinweg eine gute Rolle gespielt hatte. „Für uns ist als Verein umso wichtiger, wieder eine Mannschaft zu haben, die auf dem Niveau spielt. Das ist schließlich die beste Werbung, um Zuwachs zu generieren“, meint Stöhr.
Ob es auch in Bad Homburg für beste Werbung reicht? „Da müssen wir von Beginn an liefern, vor allem defensiv besser auftreten und besser untereinander kommunizieren. Wenn wir das machen, können wir wieder die Punkte holen.“ Eine kleine Zusatzmotivation gibt es. Tabellenführer nach zwei Spieltagen – klingt gar nicht mal so schlecht.
Quelle: Op-Online 18.09.2024